Burkina Faso zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Unter der mangelnden Wirtschaftskraft des Landes leiden vor allem die Schulbildung und die spätere Fachkräfteausbildung. Diese ist aber unbedingt notwendig, um eine ausreichende medizinische Aufklärung und die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal zu gewährleisten. Zum mangelnden medizinischen Wissen kommt hinzu, dass betroffene Patienten ihre Behandlungen selbst finanzieren müssen, was sich dort kaum ein Bürger leisten kann. Aus diesem Grund werden Erkrankungen nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung behandelt. Diese Situation wird durch die personell, technisch und logistisch mangelhaft ausgestatteten staatlichen Kliniken zusätzlich verschärft.
Diese Rahmenbedingungen spiegeln sich auch im Bereich der Kinderchirurgie wider. In Burkina Faso sind 46 % der Bevölkerung Kinder (ca. 7,2 Millionen). Im ganzen Land gibt es aber nur sechs Kinderchirurgen, die sich um die Versorgung der Kinder kümmern. Das führt zu erheblichen Wartelisten – selbst für dringliche Operationen. Beispielsweise können notfallmäßig angelegte künstliche Darmausgänge (z.B. nach Typhusperforationen) bei Kindern mit einer einfachen Operation nicht zeitgerecht zurückverlagert werden. Die betroffenen Kinder müssen somit jahrelang mit einem unter den gegebenen klimatischen Bedingungen vital bedrohlichen Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust leben.
Der Verein „Operieren in Afrika e.V.“ arbeitet mit Einheimischen zusammen, um die Gesundheitsversorgung in Burkina Faso zu verbessern und mehr Menschen Zugang zu dringend benötigten Behandlungen und Medikamenten zu ermöglichen. In knapp 18 Jahren Bestehen hat der Verein eine chirurgische und eine Geburtshilfe-Klinik errichtet und das benötigte klinische Personal vor Ort ausgebildet. So konnten bisher über 11.000 Patienten behandelt und knapp 2.000 Operationen durchgeführt werden. Der Verein finanziert sich rein aus Spenden und ist deshalb für jede Unterstützung dankbar.