Nach 15-monatiger Bauzeit und einer vorhergehenden intensiven 18-monatigen Planungsphase fand heute die Einweihung des neuen Produktions- und Konstruktionsgebäudes der Karl Leibinger Medizintechnik GmbH & Co. KG (ein Unternehmen der KLS Martin Group) in Mühlheim an der Donau statt. Rechtzeitig vor den Sommerferien wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen und der Maschinenpark und die Arbeitsplätze umgezogen.
Mit einer Investitionssumme von 13 Millionen Euro ist das neue Produktions- und Konstruktionsgebäude „Gebäude 70“ die größte Einzelinvestition in unserer Geschichte. Auf 5.400 m², verteilt auf drei Ebenen, finden rund 150 Mitarbeiter aus 12 verschiedenen Abteilungen Platz.
„Das neue Gebäude ermöglicht optimierte Produktionsabläufe und noch effizientere Workflows“, erklärt Christian Leibinger. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich eine hochautomatisierte Zerspanung mit den Bereichen Drehen und Fräsen. Um einen optimalen Materialfluss zu gewährleisten, werden die beiden Bereiche durch ein zweistöckiges automatisiertes Hochregallager mit Rohmaterial versorgt. Im Untergeschoss befindet sich ein großer Laborbereich mit verschiedenen Laboren: ein mechanisches Prüflabor, ein Labor für Biomaterialien und das KLS-Martin-Labor für Materialanalyse und Aufbereitung von Medizinprodukten.
Der Entwicklungsaufwand für Neuprodukte ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Um den Entwicklungsablauf optimal abwickeln zu können, sind im Obergeschoss alle an der Entwicklung beteiligten Abteilungen angesiedelt. Neben der Konstruktion und Entwicklung für Serien- und Individualimplantate befinden sich dort auch das Qualitätsmanagement und Regulatory Affairs. Direkt an die Entwicklung grenzt eine Prototypen-Abteilung an. Außerdem wurde ein Mess- und Prüflabor in unmittelbarer Nähe zum Qualitätsmanagement und zum Konstruktionsbereich errichtet, um die Umsetzung der Prüfvorgaben direkt kontrollieren zu können.
Alle Arbeitsplätze sind modern und flexibel gestaltet. Es wurden moderne Licht-, Schall und Raumklima-Konzepte umgesetzt. Ergänzt wird das Ganze durch Besprechungsinseln und einen offenen, zentralen Aufenthaltsraum.
Besonders stolz sind wir auf das hochmoderne Energiekonzept. „Alle Maschinen sind an einen Wasserkreislauf angeschlossen. Die abgeführte Wärme der Fertigungsanlagen wird zum Heizen des Gebäudes verwendet. Außerdem ist auf dem Dach des Gebäudes eine Photovoltaikanlage installiert, die in den warmen Monaten Energie für das Kühlsystem liefert“, erklärt Geschäftsführer Karl Leibinger, der das Bauprojekt von Bauherren-Seite aus maßgeblich begleitete.
Die Bauarbeiten wurden fristgerecht fertiggestellt. Nach einer umfangreichen Planungsphase lief der Umzug unter Einhaltung aller Corona-Regelungen perfekt ab. „Der komplette Maschinenpark wurde innerhalb von zwei Wochen umgezogen. Bereits nach einer Woche konnte auf 50% der validierten Maschinen wieder produktiv gearbeitet werden“, berichtet Heinz Stähler, Leiter Produktion Implantate.