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Resorbable osteosynthesis with SonicWeld Rx

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05.08.2021 | Interview

Lösungen für die resorbierbare Osteosynthese

In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stehen Ihnen bei der Frage nach dem optimalen Implantat eine große Auswahl an verschiedenen Formen, Größen, Profilstärken und sogar Werkstoffen zur Verfügung. Neben den Standardwerkstoffen wie Titan können manchmal auch resorbierbare Implantate eine geeignete Alternative sein. In diesem Interview zeigt Jana aus unserem Produktmanagement für Implantat-Systeme auf, für welche Indikationen unsere resorbierbaren Implantate geeignet sind, wie sie eingebracht werden und wie alles mit einem holzverarbeitenden Technologieunternehmen aus der Schweiz begann. 

Resorbierbare Implantate

Was sind resorbierbare Implantate?  

Resorbierbare Implantate lösen sich im Gegensatz zu beispielsweise Titanimplantaten mit der Zeit im Körper des Patienten auf. Mit dieser Art von Implantaten können Sie Frakturen in gering belasteten Bereichen wie dem Mittelgesicht versorgen - die Fraktur ist also stabil und das Implantat hält die beiden Frakturteile in Position. Nach einigen Wochen oder Monaten, wenn die Fraktur bereits begonnen hat, sich zu konsolidieren, beginnt das resorbierbare Implantat, sich aufzulösen. Dadurch wird eine Zweit-OP zur Fremdkörperentfernung obsolet, was einen großen Vorteil darstellt. 

Titan-Osteosynthese vs. resorbierbare Osteosynthese mit SonicWeld Rx® 

Als wir unsere ersten resorbierbaren Materialien Resorb x auf den Markt gebracht haben, war unser Ultraschall-Knochenschweißgerät SonicWeld Rx® noch nicht erfunden. Daher war das Prinzip dasselbe wie bei der Titan-Osteosynthese - Schrauben und Platten. Das Problem war, dass die Schrauben brachen und/oder nicht genug Stabilität aufwiesen, um Frakturen zu fixieren. 

Als Alternative konnte man Schrauben und Platten aus Titan verwenden. Mit Titan hatte man genügend Stabilität. Bei Kindern, die ein relativ schnelles Wachstum aufweisen, sahen wir jedoch häufig einwachsende Implantate. Im Bereich des Kraniums ist das besonders gefährlich und kann schlimmstenfalls sogar das Gehirn schädigen.  

Für die Behandlung junger Patienten gab es also zwei Möglichkeiten, die beide nicht ideal waren:   

1. Titanschrauben mit hoher Stabilität, die aber (vor allem bei jungen Patienten) in den Knochen einwachsen und somit gefährlich sein konnten. Außerdem mussten sie in einer zweiten Operation wieder entfernt werden. 

2. Man konnte resorbierbare Platten und Schrauben verwenden, die nicht entfernt werden mussten. Deren mechanische Festigkeit war allerdings weniger vorhersehbar, weshalb es keine Garantie für einen sicheren Halt der Frakturen gab. 

Deshalb suchten wir nach neuen Möglichkeiten und fanden sie mit dem SonicWeld Rx®-System.  

Wie alles begann 

Alles begann damit, dass Karl Leibinger selbst von der Firma WoodWelding® aus der Schweiz erfuhr, die einen Weg gefunden hatte, Dübel aus Polymerem mittels Ultraschall in Holz einzubringen und damit einen Verschweißungseffekt zu erzielen. Fasziniert von der einfachen und schnellen Art, diese Dübel in Holz einzubringen und der Analogie von Holz und Knochen, machten sich unsere Ingenieure an die Herausforderung, wie man resorbierbare Werkstoffe in Kombination mit dieser Schweißtechnik in der MKG-Chirurgie einsetzen könnte. 

Da Holz und menschlicher Knochen eine ähnliche Hohlraumstruktur aufweisen, entwickelten wir die Technik weiter und schufen schließlich ein Gerät, welches es erlaubte, resorbierbare Polymere in den Knochen einzuschweißen. Lange Rede, kurzer Sinn: SonicWeld Rx® war geboren! Klar, dass dies damals eine "Revolution" war. Deshalb gibt es auch Dutzende von Publikationen zu diesem Thema, die die Funktionalität des Systems bestätigen.

 

Wie funktioniert das Gerät? 

Für die Arbeit mit dem SonicWeld Rx® werden resorbierbare Platten z.B. aus Resorb x und (viel wichtiger) resorbierbare SonicPins Rx® benötigt. Die Platten müssen im Xcelsior-Wasserbad vorgewärmt und über die Fraktur gelegt werden, um diese dementsprechend anzuformen. Dann wird für den SonicPin Rx® ein Loch vorgebohrt. Anschließend wird der Pin darüber gesetzt. Beim Aktivieren der Sonotrode wird die Ultraschallenergie durch die Spitze der Sonotrode gebündelt. Die Ultraschallenergie führt zu einer Vibration des SonicPin Rx®. Der Pin verändert dadurch seinen Aggregatszustand und beginnt in die knöchernen Hohlräume zu fließen. Das resorbierbare Material verfestigt sich sofort wieder und der Pin wird sicher im Knochen platziert. All dies geschieht in Sekundenschnelle, wie das Video zeigt. 

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass der Pin-Kopf durch das "Schmelzen" nach dem erneuten Erstarren mit der Platte eine Einheit bildet. Dadurch wird eine noch höhere Stabilität erreicht.   

Video Funktionalität SonicWeld Rx®
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Wann wird SonicWeld Rx® eingesetzt?  

SonicWeld Rx® wird am häufigsten bei kleinen Kindern, meist im Alter von 0,5 - 5 Jahren mit einer Schädeldeformation eingesetzt. Bei Kindern ohne einen solchen Defekt sind die Schädelnähte noch offen, um dem Gehirn genügend Platz zum Wachsen zu geben. Nach einigen Jahren wachsen diese Nähte dann zusammen. Bei Kindern mit einer sogenannten Kraniosynostose sind die Schädelnähte vorzeitig verwachsen. In diesem Fall sieht die Kopfform leicht deformiert aus. 

Weitere Indikationen sind Frakturen im Mittelgesicht. Auch und besonders im Gesichtsbereich achten die Chirurgen darauf, dass durch den Eingriff beim Patienten möglichst kleine und wenige Narben entstehen. Mit resorbierbaren Materialien wird in dieser ästhetisch wichtigen Region kein Zweiteingriff benötigt. Außerdem haben wir ein Implantat, das nicht im Körper verbleibt oder tastbar ist und das Weichgewebe irritieren kann.  

Für den zahnmedizinischen Bereich bieten wir ebenfalls mehrere Lösungen an, die bei der Augmentation des Alveolarkamms helfen. Das bedeutet meist, dass wir den Kiefer eines Patienten für das Einsetzen von Zahnimplantaten vorbereiten.  

Hier ist es wichtig, zu erwähnen, dass SonicWeld Rx® und die resorbierbaren Materialien nicht in lasttragenden Bereichen wie dem Unterkiefer eingesetzt werden dürfen! In diesem Bereich kann ein stabiler Halt unserer resorbierbaren Platten nicht gewährleistet werden, da die Kräfte zu stark sind.  

Wir haben zwei resorbierbare Materialien in unserem Portfolio: Resorb x und Resorb xG. Was ist der Unterschied?  

Der Hauptunterschied liegt in der Zusammensetzung der beiden Materialien. Für welches man sich letztendlich entscheidet, hängt von der Präferenz des Chirurgen ab.  

1. Wir haben einerseits Resorb x, das zu 100 % aus PDLLA besteht. Resorb x ist unser traditionelles Material und in Europa immer noch unser meistverkauftes und beliebtestes Material.  

2. Andererseits haben wir Resorb xG, das wir 2013 in unser Portfolio aufgenommen haben. Dieses besteht aus 85 % PLLA und 15 % PGA. Dieses Material ist mittlerweile unser Top-Seller in Nordamerika.  

Natürlich wollen wir auch weiterhin neue Materialien und Produkte in unser Portfolio aufnehmen. ;)  Also... bleiben Sie dran! 

Jana

Produktmanagement Implantat-Systeme

KLS Martin Group

M: info@klsmartin.com

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